How-To


	
						
	
	

				
			

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Ein Kellerbier für die Home Brew Bayreuth: Wenn ihr damit liebäugelt, in Bayreuth am Wettbewerb von Maisel & Friends und BrauBeviale teilzunehmen, aber noch nicht genau wisst, wie ihr euer Kellerbier angehen wollt, dann werft einfach einen Blick in unser Rezept. Wir bieten einen Brauanstoß. 

Das traditionelle Kellerbier ist auch heute noch eines der beliebtesten Biergartenbiere im Frankenland. Als naturtrübes, relativ mild karbonisiertes, fast ungespundetes Bier ist es wohl entfernt verwandt mit dem Zwickelbier oder auch dem Zoiglbier. Das Kellerbier zeichnet sich durch seine Drinkability aus – ist also besonders süffig, obwohl durchaus 5 bis 5,5 Prozent Alkohol drinstecken können. Der Geschmack der Kellerbiere ist sehr unterschiedlich, und jeder Braumeister versucht, seinem Bier ein unvergleichliches Geschmacksprofil zu geben. Wir bringen für unser Kellerbier auch noch etwas Barrique-Charakter ins Spiel, entweder durch Holzchips oder durch den Ausbau im nicht getoasteten Fass. Das Zusammenspiel aus Hopfenaromen, Holzaromen und den Aromen der Münchner Malze sorgt für ein sehr komplexes aber überraschend süffiges und erfrischendes Sommerbier.

 

Das sagt das Rezept

Stammwürze: 13,75 Prozent

Restextrakt: 3,5 Prozent

Bittereinheiten: 35 BE

Farbe: 32,4 EBC

Alkohol: 5,4 Vol.-%

 

Zutaten (gerundet) bei einer Sudhausausbeute von rund 65 Prozent für 20 Liter

Malz Prozent kg
Pilsner 64 2,74
Münchner 28 1,2
CaraMünch 8 0,34
Gesamt 100 4,29

 

Hopfen Prozent Alphasäure g
Hersbrucker (Bittere) 2,75 60
Mittelfrüh (Aroma) 4,25 85

 

Hefe Bayerische untergärige Hefe, z.B.: TUM 34/70 Frisinga

 

Für unser Kellerbier maischen wir bei ca. 50 °C ein und halten diese Temperatur dann für 30 Minuten. Anschließend heizen wir auf 64 °C, 15 Minuten Rast. Weiter geht's auf 69 °C, wo wir wieder eine Rast von 15 Minuten einlegen. Zum Abschluss steigern wir die Temperatur noch auf 76 °C und maischen dann ab.

Wir kochen insgesamt für 90 Minuten, nach 30 Minuten kommt der Hersbrucker Hopfen als Bitterhopfengabe dazu. Der Aromahopfen trifft fünf Minuten vor Kochende auf die Würze.

Vergoren wird unser Kellerbier bei ca. 10 °C, was natürlich auch von der Hefe abhängt, die ihr am Ende gewählt habt.

Wer jetzt ein unbehandeltes Holzfass sein Eigen nennt, der kann das frische Kellerbier nach der Hauptgärung auch darin ausbauen. Habt ihr kein solches Holzfass zur Hand, könnt ihr auch Holzchips zur Nachgärung geben. Holzchips gibt es in verschiedenen Varianten und Aromarichtungen zum Beispiel im Online-Shop der Wilhelm Eder GmbH aus Bad Dürkheim.

 

Das sagt der Sommelier

Der Biersommelier Karl Schiffner beschreibt ein Kellerbier (ohne Holzfasslagerung oder Einsatz von Holzchips) so:

Schon mit dem Auge erfassen wir die seidige Weichheit dieses in hellem Orange schimmernden Bieres, das eine gleichmäßige Trübung und einen festsitzenden, cremigen Schaum zeigt. Kleine Kohlensäurebläschen schlängeln sich gemächlich nach oben. Ein feiner Malzduft, der an geröstetes Weißbrot erinnert, umgibt die Nase. Dahinter tauchen grazile Kräuternoten auf und vermengen sich mit dem Malzduft. Der Antrunk ist angenehm sämig und lässt eine elegante Süße erkennen, die in Balance mit einer kräuterartigen Bitterkeit steht. Das Mundgefühl ist weich und ölig. Die Süße tritt in den Hintergrund, und ein solider, stattlicher Bierkörper, der umhüllt ist von diskreten Hopfenaromen, erscheint. Das Finale gestaltet sich außerordentlich freundlich und animiert zum nächsten Schluck. Von solch einem Trunk trinkt man sicher gern ein Gläschen oder Krug mehr, am besten in einem von Bäumen beschatteten Biergarten. Die Bäume wurden übrigens früher als Schattenspender für die darunterliegenden Bierkeller gepflanzt.  An so einem Platz schmeckt das Kellerbier noch besser, umgeben von gemütlicher Stimmung und dazu passenden Speisen.

 

Das sagst du!

Du hast ein Kellerbier gebraut und bist stolz auf das Ergebnis? Am Ende hast du dazu sogar unseren Rezeptvorschlag benutzt oder diesen abgewandelt? Lass uns daran teilhaben! Schick uns ein Bild und eine kurze Rezeptbeschreibung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Betreff „Bierrezept“. Deine Idee könnte dann gleich neben unserem Rezeptvorschlag stehen. Wir sind gespannt!